Viele Hühnerhalter glauben, ihre Hühner nicht über den Winter bringen zu können und trennen sich deshalb oft schweren Herzens im Herbst von ihrem Federvieh. Dabei ist es wirklich kein Problem, die Hühner auch im Winter zu halten. Hühner vertragen tiefe Temperaturen (fast) problemlos, wenn man einige Dinge beachtet.
Gastartikel von Sigrid Altendorfer
Schon im Herbst an den Winter denken!
Es ist gut, wenn man schon im Herbst das Hühnerhaus an einen windgeschützten Platz bringt und gut isoliert. Wie man das am besten macht, ist ja schon auf dieser Homepage beschrieben.
Das Freilaufgehege habe ich mit einer Folie gut abgedeckt, damit die Hühner vor Wind, Regen und Schnee geschützt sind. Hühnern macht die Kälte relativ wenig aus, sie mögen jedoch keinen Wind, keine Nässe und keinen Schnee! Achte aber darauf, dass trotz guten Schutzes noch genügend Licht ins Gehege kommen kann, denn Licht ist wichtig für die Legeleistung!
Im Gehege habe ich eine Schicht Sägescharten ausgestreut und darüber eine dicke Schicht Stroh. Das schützt vor der Kälte vom Boden her. Wichtig ist auch die Sitzstange im Freilaufgehege. Wenn die Hühner nun im Winter nicht so viel herumlaufen können, dann sitzen sie gerne eng beieinander auf der Stange und dösen vor sich hin.
Auch sollte man im Herbst schon daran denken, dass die Hühner auch im Winter ihr Sandbad bekommen, damit man im Frühling dann keine böse Überraschung erlebt, wenn sich Ungeziefer im Federkleid der Hühner breit gemacht hat.
Selbstverständlich habe ich für die allergrößten Notfälle, das heißt bei extremer, langandauernder Kälte, bei Schneestürmen und heftigen Regenfällen ein Notquartier im Keller eingerichtet: eine große Kiste, die man mit ein paar Brettern abdecken kann, gut gepolstert mit Heu und Stroh bietet Unterschlupf in diesen extremen Wettersituationen. Und keine Angst: wenn man das Nest im Keller alle paar Tage ausmistet, riecht man nichts von den vorübergehenden Gästen!
Nun kann der Winter kommen
Hat man den Hühnerstall und das Freilaufgehege rechtzeitig im Herbst vorbereitet, dann bringt der Winter keine bösen Überraschungen mehr. Nun muss man nur mehr täglich den inneren Schweinehund überwinden, denn man muss bei jedem Wetter hinaus zu den Hühnern: gegebenenfalls einen Weg freischaufeln, bei großer Kälte darauf achten, dass die Hühner immer nicht gefrorenes Wasser zur Verfügung haben, füttern (genügend Grünfutter nicht vergessen), Stall, Legenest und Gehege säubern und bei der Einstreu nicht sparen – ja und dann kann man auch im Winter (fast) täglich Eier aus dem Legenest nehmen!
Die Hühner danken die gute Pflege mit einer zwar dezimierten, aber doch ausreichenden Legeleistung.
Wir sind mit unseren drei Hühnern, die jetzt schon zwei Jahre alt sind, noch immer Selbstversorger mit Eiern – auch im Winter!